Politik als Ritual
- Buchautor_innen
- Murray Edelman
- Buchtitel
- Politik als Ritual
- Buchuntertitel
- Die symbolische Funktion staatlicher Institutionen und politischen Handelns
Murray Edelman erklärt, weshalb Politik zu Gunsten kapitalistischer Eliten nicht zu Aufständen und Revolten führt.
Es ist ein politik- und kommunikationswissenschaftlicher Klassiker, der immer wieder neu aufgelegt wird: Murray Edelmans erstmals 1976 erschienenes Werk Politik als Ritual . Er beschreibt darin, wie in modernen westlichen Demokratien Herrschaft ausgeübt wird. Zugleich zerstört Edelman den Mythos vom rationalen, gleichberechtigten Individuum in der Demokratie.
Ein wichtiger Begriff, den Edelman herausarbeitet, ist politischer Quietismus der Massen . Gemeint ist damit das Stillstellen der Menschen, insbesondere der Benachteiligten einer Gesellschaft. Edelman beschreibt die politischen Mechanismen und Prozesse, durch die - intendiert oder nichtintendiert - die Massen davon abgehalten werden, ihre eigenen Interessen gegenüber den Herrschenden mit aller Konsequenz zu artikulieren und durchzusetzen. Es sind subtile Mittel, mit denen das geschieht - Mittel, die sich mit dem Begriff des Rituals oder der symbolischen Politik nur unzureichend beschreiben lassen.
Alles in allem bietet Edelman eine Theorie zur Herrschaft, die gewiss nicht ohne kleinere Schwächen bleibt, aber dennoch mit großem Gewinn gelesen werden kann. Seine Überlegungen können nicht beiseite gelassen werden, wenn man sich die Frage stellt, wie eine andere Gesellschaft und eine andere politische Ordnung erreicht werden kann
**
Die Rezension erschien zuerst im August 2006 auf stattweb.de (Update: kritisch-lesen.de, lsj, 03/2011)
Politik als Ritual. Die symbolische Funktion staatlicher Institutionen und politischen Handelns.
Campus Verlag, Frankfurt a.M..
ISBN: 978-3-593-37751-3.
244 Seiten. 19,90 Euro.